40 Teilnehmende aus den Unternehmen des Zimmerer- und Holzbaugewerbes, Sachverständige und die Hersteller von Holzbauprodukten haben am Präsenz-Seminar „Umgang mit Feuchteschäden“ am 5. September 2024 im Zentrum HOLZ teilgenommen.
Karl-Heinz Weinisch, Bausachverständiger mit langjähriger Erfahrung im Holzbau und Gründer des Instituts für Qualitätsmanagement und Umfeldhygiene (IQUH) und Robert Simon, Sachverständiger für Raumlufthygiene und Messtechnik beleuchteten in sieben Unterrichtseinheiten die Grundlagen für den Schadensfall, die Technik der Bestandsaufnahme und die hierfür erforderlichen Kompetenzen sowie die Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen und der Qualitätssicherung.
Feuchtemangel an Holzmaterialien kann getrocknet werden. Die erfolgreiche Trocknung- und Sanierung von Bauteilen und Gebäuden ist durch norm- und rechtssichere Freimessungen zu dokumentieren. „Ziel muss eine gütliche Einigung bei Feuchteschäden sein – sonst leiden alle Konfliktparteien“ betonte Karl-Heinz Weinisch. Zudem gelte es externe Faktoren, die vom ausführenden Holzbauunternehmen nicht beeinflusst werden können, zu berücksichtigen. „Der Feuchteschutz muss mit allen am Bauprozess beteiligten Akteuren und Gewerken vereinbart werden. Die Umsetzung von Maßnahmen sind im Feuchteprotokoll nach dem Verlassen der Baustelle zu dokumentieren“ empfahl der erfahrene Sachverständige.
Anhand einer Vielzahl von Fallbeispielen wurden die Schadensansprache und Trocknungstechnik zur Mängelbeseitigung sowie der anschließenden Schluss- und Freimessung vertiefend und praxisnah durch die beiden Referenten dargestellt. Hervorzuheben ist dabei die Trocknung eines großvolumigen Holzgebäudes in Brettsperrholzbauweise. Hier wurden mehr als 1000 dokumentierte Messstellen installiert, um den Trocknungsprozess mittels Verdampfer und Trocknungskanälen optimal zu steuern und zu dokumentieren.
Einen weiteren Schwerpunkt des Seminars bildeten die Praxis-Demos zu den aktuellen Mess- und Sanierungstechniken im Holzbau-Pavillon des Zentrum HOLZ. Robert Simon stellte hier die Anwendung und Eignung von Prüfverfahren auch in Bezug auf deren Rechtssicherheit vor. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf die zu untersuchenden Holzwerkstoffe und Materialien sowie die Messverfahren beeinflussenden Faktoren gerichtet.
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