09.11.2023 | 14. Arnsberger Waldforum und Exkursion Bauen mit Holz

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Moderner Holzbau setzt Standards für das effiziente und klimafreundliche Bauen

Mehr als 200 Teilnehmende haben das Arnsberger Waldforum von Wald und Holz NRW am 09.11.2023 besucht, das in diesem Jahr erneut als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt wurde. Unter dem Motto „Wald im Wandel – Neue Ressourcen für das Bauen mit Holz“ beleuchteten Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis unter der Moderation von Dr. Stefanie Wieland die aktive Waldwirtschaft im Klimawandel und Klimaschutzeffekte der Holzverwendung sowie die Anforderungen an eine zukünftige Rohstoffbasis.

Die Digitalisierung von Planungs- und Fertigungsprozessen sowie die präzise Fertigung von hochdämmenden und leistungsfähigen Wand- und Deckenelementen mit einem hohen Automatisierungsgrad konnten die Teilnehmenden des 14. Arnsberger Waldforums im Rahmen der begleitenden Exkursion zum Bauen mit Holz live beim Besuch des Holzbauunternehmens Theodor Roreger am 10.11.23 in Anröchte erleben. Das Unternehmen ist seit fast 100 Jahren in der Holzverarbeitung tätig, anfangs als Sägewerk und seit 1986 als Spezialist für moderne Holzgebäude. Derzeit beschäftigt das Unternehmen rund 50 Mitarbeitende.

Unter der Führung von GF Maximilian Roreger nahmen die Teilnehmenden der Exkursion die Werkplanung und die Fertigung von Wandelementen für die Aufstockung eines Schulgebäudes in Augenschein. Ein weiteres Highlight war die Vorstellung der digitalisierten Planung einer Augenarztpraxis mit den Verfahren und Methoden des Building Information Modeling (BIM). Das Gebäude hat die anspruchsvolle Form eines Landoltrings, dem nach dem Schweizer Augenarzt Edmund Landolt benannten Normsehzeichen für Sehtests, was jedoch kein Problem für die holzbautechnische Umsetzung darstellt. Anschließend erfolgte die Vorstellung des Gebäudes auf der Holzbaustelle.

Als weiteres Best-Practice-Beispiel für das kommunale Bauen stand der Besuch des Feuerwehrhauses der Stadt Warstein auf dem Programm. Die Vorstellung erfolgte durch die Projektverantwortlichen der Stadt Warstein, Sabine Leitner und René Tiefert, gemeinsam mit dem verantwortlichen Architekten Johanne-Ulrich Blecke. Mit den Technologien des modernen Holzbaus und in Kombination mit mineralischen Werkstoffen konnte innerhalb kürzester Zeit auf einem engen Talgrundstück entlang der Wäster ein modernes und funktionales Feuerwehrhaus in Holzhybrid-Bauweise errichtet werden. Die Teilnehmenden der Fachexkursion zeigten sich begeistert vom angenehmen Raumklima und der Akustik im Gruppenraum sowie den Holztreppen im Treppenhaus des zweigeschossigen Holzgebäudes.

Anlass für die Stadt Warstein über eine Holzbauweise nachzudenken war u.a. die die Ausrufung Warsteins zur PEFC Hauptstadt im Jahr 2020. Dabei erfolgte in einem ganzheitlichen Ansatz eine Renaturierung der Wäster im Bereich des Feuerwehrhauses und die Öffnung von Sichtachsen. Das neue Feuerwehrhaus ist nun prägend für den südlichen Ortseingang von Warstein.


Bildquelle: Wald und Holz NRW, Martina Möller